Der Generationenvertrag bestimmt unser Rentensystem und ist ein fiktiver Solidarvertrag zwischen den Generationen – die Berufstätigen finanzieren die Rentnerinnen und Rentner. Doch die Umsetzung wird durch gesellschaftliche Veränderungen immer schwieriger: Kamen 1962 noch sechs Beitragszahlende auf einen Rentner bzw. eine Rentnerin, sind es heutzutage nur noch zwei – Tendenz abnehmend.
Dieser Themenkreis beschäftigt sich mit dem zukünftigen Umgang mit dem Rentensystem.
Welche Lösungsstrategien verfolgen andere Länder? Welche Rolle spielt die Migration? Kann sie zur Lösung beitragen?
Neben der interdisziplinären Einordnung bleiben grundsätzliche rechtliche Fragen bestehen, die sich etwa aus Gender-Pension-Gap oder der Gleichbehandlung der Rentenansprüche von kinderreichen und kinderlosen Paare in Bezug auf die sozialen Auswirkungen auf die Gesellschft ergeben.
Über allem steht die Frage: Hat der Generationenvertrag überhaupt noch Zukunft und wie sind wir auch in 50 Jahren noch vor der Altersarmut geschützt?
Unsere Gäste:
Jürg Brechbühl
Ehemaliger Direktor des Schweizer Bundesamts für Sozialversicherungen
Vortragsthema: Die schweizerische Altersvorsorge. Ein Erfolgsmodell auf Kosten der kommenden Generationen?
Dr. Tanja Fendel
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich „Migration, Integration und Internationale Arbeitsmarktforschung“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Vortragsthema: Migration zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes und der Sozialsysteme: Barrieren und Potenziale
Prof. Dr. Ulrich Wenner
Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht a.D. und Honorarprofessor der Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Vortragsthema: Die gesetzliche Rentenversicherung als Zwangsveranstaltung zu Lasten der Jungen oder als ‚atmender Rahmen‘ für einen fairen Ausgleich zwischen den Generationen?
Dr. Laura Romeu Gordo
Leiterin des Arbeitsbereichs Forschung am Deutschen Zentrum für Altersfragen
Vortragsthema: Von Gender Pay Gap zu Gender Pension Gap: Der Zusammenhang zwischen geschlechtsspezifischen Erwerbsverläufen und Unterschieden in der Alterssicherung