Reproduktive Selbstbestimmung im Fokus

Wann beginnt das Leben? Wer ist Mutter? Wer entscheidet? Welche Rolle die individuelle Entscheidung über den eigenen Körper einnimmt und welche Grenzen dieser Selbstbestimmung gesetzt werden (müssen), thematisieren wir im Themenkreis „’My Body – My Choice?’ Reproduktive Selbstbestimmung im Fokus“.

Wir widmen uns nicht nur der juristischen Perspektive, sondern möchten uns der Komplexität des Themas durch eine interdisziplinäre Herangehensweise nähern. Unsere Referierenden teilen zudem ihre Expertise zu medizinischen Faktoren, politischen Hürden sowie gesellschaftlichen Erwägungen.

Anstatt der brisant-polemischen Kontroverse, zu der das Thema der reproduktiven Selbstbestimmung häufig verzogen wird, wollen wir gemeinsam mit den Expertinnen und Experten einen differenzierten, fundierten Austausch bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen, Eizellenspende sowie Leihmutterschaft schaffen. Kann im vielschichtigen Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit, Recht auf Leben, gesellschaftlicher Norm und staatlicher Regulierung Einklang gefunden werden, oder ist eine Abwägung solch fundamentaler Interessen zum Scheitern verurteilt?


Die diesjährigen Referenten

Dr. Christiane Tennhardt

Die Vorständin bei Doctors for Choice e.V. setzt sich insbesondere für diverse Fortbildungsprojekte ein. Zuvor studierte sie Humanmedizin in Guatemala und Nicaragua, bildete sich zur Fachärztin der Gynäkologie sowie Geburtshilfe in Nicaragua sowie an der Charité Berlin weiter. Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit im Familienplanungszentrum Berlin e.V. und einer Gemeinschaftspraxis unternahm sie nicht nur mehrere Auslandseinsätze mit Cap Anamur und Ärzte ohne Grenzen e.V. in Afrika und Lateinamerika, sondern engagierte sich zudem auf der Seawatch und bei Olga in Berlin.

Prof. Dr. Henrike von Scheliha

Sie studierte im Rahmen des deutsch-französischen Studienganges Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und der Université Paris I (Panthéon Sorbonne). Anschließend promovierte sie auf dem Gebiet des Familienrechts, betätigte sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht im Dezernat von Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Henning Radtke in Karlsruhe und absolvierte ihr Referendariat in Köln und Brüssel. Seit Juni 2024 ist sie Inhaberin der Juniorprofessur für Bürgerliches Recht, insbesondere Familien- und Erbrecht.

Stephan Thomae

Der Rechtsanwalt für IT- und Familienrecht studierte neben Rechtswissenschaften auch Geschichte in München. Im Anschluss an sein Rechtsreferendariat in Kempten, Speyer und der deutsch-indischen Auslandshandelskammer in Delhi und Kalkutta trat er 1999 in die FDP ein. Zwischen 2009 und 2023 sowie zwischen 2017 und 2025 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestags und bekleidete von 2017 bis 2021 den stellvertretenden Vorsitz der FDP-Bundestagsfraktion. Außerdem war er von 2021 bis 2025 Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion.

Cornelia Kaminski

Als Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA e.V.) leitet sie Deutschlands größte Lebensrechtsorganisation. Darüber hinaus ist sie Mitglied im Bund katholischer Unternehmer und hat  den Landesvorsitz der Christdemokraten für das Leben (CDL) in Hessen inne. Beruflich unterrichtet sie Fremdsprachen an einem hessischen Gymnasium und betätigt sich als Beraterin, Autorin und Referentin für den Ernst Klett Verlag. Zudem schreibt sie unter anderem Beiträge für Die Tagespost und die Quartalsschrift LebensForum, dessen Herausgeberin sie ist.